Neben unserer schönen Krippe gehören zum weihnachtlichen Schmuck der Martinskirche auch die beiden großen Christbäume links und rechts vom Hochaltar. Bis vor zwei Jahren wurden die Bäume vom Stift in die Martinstraße geliefert. Hubert Kainz und Richard Srb befestigten und verkeilten die Bäume dann in den Christbaumkreuzen. Die beiden Herren achteten sehr genau darauf, dass die Bäume gerade und umfallsicher standen, dass sie nicht zu groß und vor allem gleich hoch waren, was oft mehrere Schnitte erforderte. Mancher zufällig Vorbeikommender der den aufwendigen Arbeitseinsatz beobachtete, hatte das eine oder andere Mal vielleicht die Befürchtung, dass die beiden Christbaumkürzer zuviel abschneiden könnten – letztendlich passte es aber jedes Jahr.
2016 klappte es mit der Anlieferung nicht mehr, und die Bäume mussten geholt werden. Richard Srb erzählte: „Mir wurde gesagt, dass ich die Christbäume vom Forsthaus in der Au abholen soll. Ich fand jedoch das Forsthaus auf Anhieb nicht (eine genaue Adresse hatte ich nicht bekommen) und fuhr deshalb zum Stift, um den Stiftsportier um Auskunft zu bitten. Der Stiftsportier wusste nicht Bescheid, trieb aber dann jemanden auf, der mir den Weg ganz genau erklärte. Das Forsthaus befindet sich an der Rollfährenstraße linker Hand, und zwar dort, wo die Straße eine Rechtskurve zur Donau macht, und war von Bäumen gut getarnt. Als ich beim zweiten Versuch dort ankam, lagen vor dem Forsthaus wohl zwei Bäume mit einem Zettel darauf ,St. Martin‘. Weit und breit aber war kein Mensch zu sehen und mir allein war es unmöglich, die beiden großen Bäume aufs Auto zu hieven. Also fuhr ich ohne Bäume zurück nach St. Martin, um Hilfe holen. Fritz Schwarz-Herda war gerade in der Pfarrkanzlei und fuhr mit mir zum Forsthaus. Zu zweit konnten wir die Bäume auf die Galerie meines Autos verladen und vor der Kirche wieder abladen.
2017 konnte St. Martin durch den Friedhofsgärtner Felbermayer einen Lieferanten aus dem Waldviertel ausfindig machen, der die Bäume nicht nur bis vor die Kirche lieferte, sondern auch einen der Bäume mit einem professionellen Schnitt um einen halben Meter kürzte, anschließend beide Bäume in passende Christbaumkreuze verkeilte und sogar noch half, sie in die Kirche zu tragen. Zu guter Letzt gab er mir auch noch Tipps, wie die Christbäume am leichtesten wieder aus den Kreuzen zu entfernen sind.“
Das war aber nicht die einzige Neuerung im Vorjahr. Im Rahmen der Erstkommunionvorbereitung sowie beim Kinderadvent wurden unter Anleitung von Cheryl Schulz hundert Styroporglocken und -herzen von Jungscharkindern mit Wünschen beschriftet. Bei der Generalprobe des Kinderkrippenspieles schmückte die Familie Pohle die Bäume mit Lichterketten und auch mit je zwanzig dieser Wunschanhänger, die bis Lichtmess in der Kirche verblieben. Die restlichen sechzig Wünsche, die im Pfarrhof auf der Tamariske (das ist der Baum gegenüber dem Kircheneingang, der von vielen Kindern als Kletterbaum benützt wird) hingen, sind sehr rasch verflogen. Sie hat der Wind vielleicht ein Stückchen weit Richtung Himmel getragen.
Tatsachenbericht aus St. Martin
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