4. Adventwoche
4. Adventwoche

Ministrant

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Seit über zwanzig Jahren bin ich Ministrant in St. Martin und beinahe jedes Wochenende beim Gottesdienst anwesend. Ich habe diese Aufgabe gern übernommen.
Ein
Ministrant (von lateinisch ministrare „dienen“) oder Messdiener ist ein liturgischer Dienst in der römisch-katholischen Kirche.
Die Aufgaben, aus denen später der Dienst der Ministranten hervorging, wurden in der römischen Kirche von
Akolythen (männlichen Laien, die von der Kirche zum Dienst in der Liturgie bestellt sind) übernommen. Diese brachten die Gaben zum Altar und halfen dem Priester oder Bischof während der Eucharistiefeier.
Seit dem Aufkommen von
Privatmessen (Priester feiert die Messe für sich allein, ohne Gemeinde) in fränkischer Zeit, im 8. Jahrhundert, übernahmen Messdiener die Antworten der Gemeinde auf die Akklamationen des Priesters.
Seit Beginn des Mittelalters wurden Buben in Chorschulen aufgenommen, in denen sie für ihren Dienst in der Messe vorbereitet wurden. Diese Chorknaben wurden als potenzieller Priesternachwuchs gesehen. Der Begriff „Ministrant“ wurde jedoch erst 1947 von Papst Pius XII. in seiner Enzyklika
Mediator Dei eingeführt.
Seit dem 15. März 1994 sind auch Mädchen zum Ministrantendienst offiziell zugelassen. Diese sind mittlerweile – auch in unserer Pfarre – gegenüber den Buben in der Überzahl.
Da der Ministrantendienst als Vorstufe zum Priesterdienst gesehen wurde, entwickelte sich auch die Bekleidung der Ministranten in ähnlicher Richtung. In unserer Pfarre tragen die Ministranten Alben mit einem Zingulum. In unserem Sakristeikasten befinden sich Ministrantengewänder in allen Größen und warten darauf (oftmals leider vergeblich), benützt zu werden.
Ich freue mich, wenn bei der Christmette oder bei Festmessen, wie z. B. Martini, bei Erstkommunion, Firmung, zu Ostern oder auch bei der jeden Monat stattfindenden Familienmesse eine größere Anzahl Ministranten in die Kirche einzieht. Der Mini-strantendienst ist eine ehrenvolle, ernsthafte Tätigkeit. Trotzdem passierten dabei auch mir als Anfänger einige Hoppalas. Zum Beispiel: Ich reiche dem Pfarrer die Mappe mit den Fürbitten – leider verkehrt herum. Bei der Abendmesse – damals noch in der Kirche – bin ich im Stehen eingeschlafen, habe mich dabei schwungvoll auf das Stockerl gesetzt und wäre beinahe rücklings vom Altarpodium gekippt.
Anscheinend ist Ministrieren auch sehr anstrengend, so dass schon etliche Male kreislaufunterstützende Maßnahmen nötig waren, um die Ministranten wieder auf die Beine zu bringen.

Stefan Schuster

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