Weihnachten war längst vorbei, als ich ihn zum ersten Mal sah. Und das Medaillon war auch kein Weihnachts- sondern ein Geburtstagsgeschenk.
Da meine Mutter schon zwei Wochen nach meiner Geburt gestorben war, wurde ich von meinen Großeltern aufgezogen. Mit 17 Jahren verliebte ich mich, und zu meinem 18. Geburtstag überraschte mich mein Freund mit einem ganz speziellen Geschenk, das mir seine Zuneigung zeigte. Obwohl es noch oft Weihnachten wurde und viele Jahre ins Land zogen, bevor wir heirateten, wusste ich schon damals, dass ich mit diesem gefühlvollen Mann mein ganzes Leben verbringen wollte.
Sein Geschenk zu meinem 18. Geburtstag war eine goldene Kette mit einem ovalen Anhänger, den man öffnen konnte. Ich erwartete, im Inneren sein Abbild zu finden. Das Medaillon zeigte jedoch auf einer Seite das Bild meiner verstorbenen Mutter und auf der anderen Seite eine ihrer Locken, um die er meine Großmutter gebeten hatte. Er meinte, dass keine Notwendigkeit bestünde, mir sein Bild zu schenken, da ich ihn ja in natura betrachten könnte und es für mich wichtiger wäre, ein Andenken an meine Mutter nahe am Herzen zu tragen.
Doris Kugler
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