Das Gehäuse unserer Orgel stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert, ihr Klang war damals dem Barock verpflichtet. Das führte wegen eines radikal veränderten Geschmacks 1910/11 zum Abriss des Instruments und zu einem Neubau im damals modernen, spätromantischen Stil. Wegen klanglicher und technischer Mängel wurde auch dieses Orgelwerk 1981 abgebaut und 1984 durch ein Instrument klassischer Bauart der Firma Gollini mit 32 Registern auf drei Manualen und Pedal ersetzt.

Die Orgel gehört zum traditionellen Inventar der katholischen und evangelischen Kirche. Ihre äußere Gestalt und ihr innerer Aufbau (die „Disposition“) wechselten im Lauf der Zeit stark, der jeweiligen Mode angepasst. Die Vergemeinschaftung der Orgel mit der Kirche hatte einerseits zwar den Vorteil, lange Zeit hindurch mit großem finanziellen Aufwand weiterentwickelt zu werden, anderseits ist sie dadurch als Musikinstrument aus dem allgemeinen Musikleben und dem Bewußtsein der Konzertbesucher weitgehend verschwunden. Dem wollen wir mit unseren Aktivitäten entgegenwirken:

Der "Klosterneuburger Orgelsommer" findet aufgrund des großen Intereses auch 2023 statt. Vom 1.7.2023 bis 9.9.2023 wird es wieder jeden Samstag um 12 Uhr hochkarätige Orgelmusik geben. Als Abschluss gibt es am 16. September ein Sonderkonzert zum Gedenken an Reinhold Gabriel, Architekt, Musiker, Zeichner und Kurator und lange mit St. Martin innig verbunden. Friedrich Pohle hat dieses Konzert organisiert, welches uns besonders am Herzen liegt. Wir freuen uns schon auf Ihr Kommen! Es spielen Klosterneuburger Organist*innen und befreundete Musiker.
Die Programme der Jahre 2019 und 2020 finden sich im Musikarchiv.

folder 2023

Information und weiteres finden sich auch auf der Website des "Orgelsommers"

Der Meditationsabend am 13.12.2020 von 17 bis 20 Uhr in der effektvoll beleuchteten Kirche war ebenfalls mit drei Stunden Orgelmusik untermalt. Ein herzlicher Dank an alle, die mitgeholfen haben und die das Angebot angenommen haben.
Ein Beispiel findet sich auf > SPUR DES LICHTS

CD von unserer Orgel:
Hörprobe: A. Heiller, Tanztoccata (P. Planyavsky, Ausschnitt) Hörprobe.mp3

Erhältlich in der Pfarrkanzlei

Orgel Klangprobe: D. Buxtehude, Präludium F-Dur (P. Donhauser) Buxtehude.mp3

Anfragen zur Orgel bitte an orgel@pfarre-stmartin.

Orgeldemo (Fritz Pohle): https://www.pfarre-stmartin.at/videos/Orgeldemo-1.mp4

Die Zahlen hinter den Registernamen betreffen die Tonhöhe, angegeben durch die Länge der tiefsten Pfeife gemessen in "Fuß" (ca. 30,5 cm). 8' ist die Normallage (wie am Klavier), die Pfeifenlänge ist also 2,44 m. 4' und 2' sind je halb so lang und daher je um eine Oktave höher.



Nachdem die spätromantische große Orgel nicht mehr funktionsfähig war, wurde 1981 eine Kleinorgel („Positiv“) der Firma Pirchner als Überbrückung angeschafft. Nach Fertigstellung der großen Orgel wurde es aber nicht verkauft, sondern als Chororgel weiter in der Kirche belassen. Es ist ein ideales Begleitinstrument für Ensembles, für spezielle Gesangsbegleitung und zum gemeinsamen Spiel mit der großen Orgel.

Da in St. Martin viel mit verschiedenen Instrumenten (auch in historischen Stimmungen) zusammen gespielt wird und der Ort zum Musizieren rund um den Altar optimal ist, haben wir den Zufall genützt, dass im Internet eine Truhenorgel um einen sensationell geringen Preis angeboten wurde. Rasch entschlossen wurde das Instrument nach Zustimmung durch den Vermögensverwaltungsrat und den Pfarrer und nach Zusicherung von 2.500 Euro Spende angeschafft und im heurigen Orgelsommer (2022) bereits eifrig verwendet. Das Instrument besitzt 3 Register in 8, 4 und 2' Lage und hat eine Transponiervorrichtung um +/- einen Halbton, damit man in historischen Stimmungen stilgerecht musizieren kann.

Orgelbau  Josef Classen, 2007


Da das Positiv in der Kapelle trotz fahrbarem Podium nicht aufgestellt werden kann (es ist zu groß, zu laut und leidet stark unter der Fußbodenheizung im Winter), musste ein adäquater Ersatz angeschafft werden. Die Wahl fiel auf ein Digitalinstrument mit eingescannten Orgelklängen, was zu einem naturalistischen Klangbild führt. Leichte Lautstärkenanpassung und Stimmkonstanz machen das Instrument für die Kapelle hervorragend geeignet.

Martin 2011_09 ad Orgel.pdf


KLOSTERNEUBURGER ORGELSOMMER

Ein durchschlagender Erfolg seit 2019

Kaum hätten wir es zu hoffen gewagt: bei jedem der sehr unterschiedlichen Konzerte waren 40 bis 70 Zuhörer da. Das Programm war so vielfältig, wie kaum anderswo in einem Zyklus zu hören: Von der Renaissance über Barock und Romantik bis zur Gegenwart war alles vertreten.

Der Erfolg und die vielen positiven Rückmeldungen haben dazu geführt, in den folgenden Jahren die Serie fortzusetzen. 2023 ist nun das fünfte Jahr und wir hoffen, dass das Interesse ungebrochen ist. Der Orgelsommer beginnt am 1.7. und endet am 16.9.2023, Samstags jeweils um 12 Uhr. Besonders sei darauf hingewiesen, dass alle Organisten ohne Honorar spielen!

Das letzte Konzert ist dem Andenken an Reinhold Gabriel gewidmet.

Das Programm finden Sie hier: http://www.orgelsommer.org/Webseite des Orgelsommers

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